Sonne, Schweiss und Sugo: Gemüseernte auf dem Hof Murmatt

Die heissen Sommertage sind mehr oder weniger vorbei. Welche Herausforderungen diese für den Hof Murmatt in Ennetmoos bereitgehalten haben und was es mit dem «Team Riäblisaft» auf sich hat, schildert Anita in ihrem neuen Beitrag.

Dieser Artikel erschien am 21. August 2025 auf zentralplus im speziellen zentralplus Bauern Blog

Hallo aus Ennetmoos. Ich sitze hier an einem Sonntag im August und möchte euch einen kleinen Rückblick auf die vergangenen Tage geben. Ausserdem einen Ausblick auf die kommenden Wochen.

Heute ist ein besonderer Tag, und ich bin ein wenig wehmütig. Die Sommerferien sind vorbei, und morgen beginnt für unsere zwei Jungs wieder der Schulalltag. Die sechs Wochen ohne feste Schulzeiten haben wir sehr geschätzt. Die Arbeit auf dem Hof ist in dieser Jahreszeit intensiv, da kommt die Entschleunigung durch das Wegfallen von fixen Weckzeiten, Stundenplänen und Terminen der Kinder gerade recht. 

Die Jungs haben ihre Freiheiten genossen: Sie haben das Traktorfahren für sich entdeckt und durften ab und zu bei der Heuernte helfen. Für ihr Ferienjöbli – die Gurkenernte – haben sie jeweils den alten Bührer von Martins Vater hervorgeholt, um die Kisten vom Folientunnel in den Rüstraum zu transportieren. Arbeit und Vergnügen in einem.

«Team Riäblisaft» verschafft uns Ferien

Seit einigen Jahren gönnen wir uns im Sommer eine Woche Auszeit. Möglich wird dies, weil unsere Mutterkuhherde auf der Alp «residiert» und wir auf ein erfahrenes Ferienteam zählen können. Das «Team Riäblisaft» – wie wir die Gruppe aus unseren Eltern, unserer Mitarbeiterin und einem befreundeten Paar spasseshalber nennen – managt während unserer Abwesenheit die Ernte und die Gemüselieferungen. 

Auch wenn die Vorbereitung viel Organisation und Vorarbeit erfordert, lohnt sich der Aufwand jedes Mal. Eine Woche alles hinter sich lassen, einen Tapetenwechsel geniessen und Zeit mit der Familie verbringen – darauf möchten wir nicht mehr verzichten. Das Wetter hat mitgespielt: Am Genfersee war es mild und meistens trocken, hier begann gerade die Regenphase, sodass das Team Riäblisaft nicht giessen musste.

Pünktlich auf die «fette Ernte» waren wir wieder zu Hause. Wahnsinn, wie es trotz der Schlechtwetterphase im Garten regelrecht explodiert ist. Nach den heissen und trockenen Tagen von Ende Juni bis Anfang Juli waren wir froh um das kühle Nass – auch wenn wir die Regentage natürlich lieber etwas besser verteilt gehabt hätten.


Ernten und ausliefern

Momentan ist Hochsaison für Tomaten, Zucchetti und Gurken. Die Peperoni sind endlich reif, und wir freuen uns über die gute Qualität. Bis jetzt war es ein hervorragendes Jahr. Nun heisst es, möglichst viel zu verkaufen, um die vergangene, eher schwierige Saison mit wetterbedingten Ernteeinbussen auszugleichen.

Die Tomaten sind besonders beliebt, weshalb wir grössere Mengen auch an verarbeitende Bäuerinnen und Manufakturen aus der Region abgeben können. Diese stellen daraus zum Beispiel Sugo für ihre Hofläden her. Mittlerweile haben wir einige feste Adressen, die wir in Spitzenzeiten zusätzlich zu den Gastrobetrieben anschreiben können.

Aus Tomaten wird Sugo

Momentan ist Hochsaison für Tomaten, Zucchetti und Gurken. Die Peperoni sind endlich reif, und wir freuen uns über die gute Qualität. Bis jetzt war es ein hervorragendes Jahr. Nun heisst es, möglichst viel zu verkaufen, um die vergangene, eher schwierige Saison mit wetterbedingten Ernteeinbussen auszugleichen.

Die Tomaten sind besonders beliebt, weshalb wir grössere Mengen auch an verarbeitende Bäuerinnen und Manufakturen aus der Region abgeben können. Diese stellen daraus zum Beispiel Sugo für ihre Hofläden her. Mittlerweile haben wir einige feste Adressen, die wir in Spitzenzeiten zusätzlich zu den Gastrobetrieben anschreiben können.

Beschädigtes Gemüse, was wir für die Körbe aussortiert haben, nehme ich mit in die Küche für den Mittagstisch. Unser Team mag zum Glück Gemüse in allen Variationen, und auch die übergrosse Schüssel Salat wird zum Schluss herumgereicht, bis sie leer ist – so voll sie auch war.

Der Rest wird für den Winter haltbar gemacht. Überreife oder beschädigte Tomaten konserviere ich in unserer hofeigenen Küche zu leckerer Tomatensauce, dem sogenannten roten Gold. In Gläser gefüllt und sterilisiert, kommen wir so das ganze Jahr mit eigenen Tomaten über die Runden. In jedem Glas stecken wertvolle Vitamine und viele schöne Erinnerungen an den Sommer.

Die Wintersaison schon im Blick

Momentan ist der Trocknungsschrank voll mit Stangenbohnen, und überhaupt beginnt jetzt die Hochsaison der Verarbeitung für den Wintervorrat. Nicht nur für uns, auch unsere Kühe möchten im Winter etwas zu futtern haben. Wenn das Wetter mitspielt, müssen wir also noch Heu einbringen – während der Hitzephase haben wir dies bewusst verschoben, um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen.

Am Donnerstag ist Pflanztag: Verschiedene Herbst- und Wintersalate, Fenchel, Kohlrabi und Chinaköhli kommen in den Boden. Dann, am Samstag, steht der erste Gästeanlass nach der Sommerpause an – ein Sommerfest, bei dem wir in unserem Agrotourismus-Angebot «Spycher Hofkulinarik» den genussvollen Rahmen gestalten dürfen. 

Ich freue mich, die Fülle des Sommers in ein farbiges Apéro-Buffet, ein abwechslungsreiches Gemüse-Znacht und ein beeriges Dessert zu verwandeln. Auch der «Zucchettischwemme» kann ich so etwas entgegenwirken. Ich liebe es, Rezepte auszutüfteln, um möglichst clever viele Produkte aus dem Garten zu verwerten, die gerade im Überfluss vorhanden sind.

So, und jetzt heisst es noch Schultaschen packen und früh ins Bett. Morgen beginnt, zumindest für unsere Jungs, wieder der geregelte Alltag. Die Gurken müssen wir ab sofort wieder selber ernten.

Schreibende Person:

Anita Z`Rotz

Am Fusse des Stanserhorns, direkt am Jakobs- und Bruderklausenweg und mit wunderbarer Sicht auf See und Berge, liegt unser kleines Paradies Hof Murmatt auf 650 Meter über Meer. Seit Anfang 2014 bewirtschaften ich und mein Mann Martin unseren Kleinbetrieb mit 6.25 Hektaren mit viel Überzeugung nach den Richtlinien von Biosuisse. Unsere Hauptmotivation? Das Produzieren von gesunden Lebensmitteln und das Schaffen eines ökologischen Gleichgewichts.