Betriebskonzept Hof Murmatt

UNSER BETRIEB 

Hof Murmatt ist ein 6.25 Hektaren kleiner landwirtschaftlicher Nebenerwerbsbetrieb in Bergzone 1, am Fusse des  Stanserhorns.  

In den letzten Jahren haben wir, Martin und Anita, unseren Betrieb mit viel Herzblut nach unseren Vorstellungen und  Visionen weiterentwickelt und einiges in die Umstrukturierung der Tierhaltung sowie in den Betriebszweig  Direktvermarktung mit Hofgastronomie investiert. Hof Murmatt ist heute ein Mutterkuhbetrieb mit 8  Grauviehkühen und ihren Kälbern. Ergänzt wird die Landwirtschaft mit einem grossen Marketgarden, einem jährlich  wachsendem Obstgarten sowie dem Ökonomiegebäude Spycher und dem Hofkiosk. Seit 2014 wird der Bauernhof mit viel Überzeugung nach den Richtlinien von Biosuisse geführt.

DIREKTVERMARKTUNG 

Auf dem Hof Murmatt werden Produkte nach Bio Suisse Standards und mit Elementen der Permakultur produziert.  Nebst der Mutterkuh-Haltung für die Fleischproduktion und dem Gästeangebot Spycher Hof-Kulinarik wurde der  Betriebszweig Gemüseproduktion im Coronajahr 2021 etabliert und ausgebaut. Er ist heute unser wichtigstes  Standbein. 2021 konnten 38 Haushalte innerhalb eines Radius von maximal 7km mittels einem Gemüse-Abo-System  beliefert werden. 2022 waren es bereits 54 Abos und 2023 werden 70 Haushalte von Anfang Mai bis Ende November  in Stans und Ennetmoos von frischem Murmatt Gemüse profitieren. Daneben zählen das Culinarium Alpinum und die Wirtschaft zur Rosenburg sowie weitere Gastrobetriebe zu treuen Abnehmerinnen von unseren Frischprodukten. 

Das Herzstück vom Hof Murmatt ist der als Ersatzbau neugebaute, 2015 fertiggestellte Spycher. In der grosszügigen  Verarbeitungsküche werden die Schätze vom Garten unter anderem zu feinen Sirups, Konfitüren und Chutneys  verarbeitet und Stangenbohnen, Kräuter und Blüten im selbstgebauten Trocknungsschrank schonend mit  Sonnenenergie getrocknet. Ernteüberschüsse werden für die Wintermonate konserviert, so dass die Versorgung von  hofeigenem Gemüse für den Haushalt und die Hofkulinarik über das ganze Jahr gewährleistet ist. Sehr beliebt bei  den Kunden ist unser Sauerkraut sowie unsere Bioweidewurst ohne künstliche Konservierungsstoffe. Die Produkte  verkaufen wir direkt ab Hof. Das Sortiment wird jährlich, je nach Ernte und Ideen weiterentwickelt.

Ergänzt wird das Direktvermarktungsangebot mit den Erzeugnissen aus unserer Fleischproduktion. In den letzten  Jahren konnten wir den Kreis unserer Fleischkunden stetig aufbauen. Seit der Umstellung auf die Mutterkuhhaltung  (2018) vermarkten wir das Fleisch unserer Jungrinder restlos direkt. Einerseits im hofeigenen Gastronomieangebot  und andererseits als Mischpakete an Privatkunden. Dank des nahegelegenen Fleischhuis Obwalden können wir  unseren Tieren lange Transportwege ersparen und unserer Kundschaft eine lokale Verarbeitung garantieren.  

SPYCHER – Hofkulinarik 

Im zweiten Stock vom Neubau befindet sich unser Gastraum, der Platz für Gruppen von 10 bis 28 Personen bietet. Der grosse Tisch als zentraler Ort im Raum bietet den idealen Rahmen für beispielsweise Familienfeiern oder  Firmenessen.

Mit Spycher Hofkulinarik haben wir das Konzept für eine Form der Direktvermarktung geschaffen, die uns die ganze  Wertschöpfung für unsere Produkte ermöglicht. Das Fleisch stammt ausschliesslich von den hofeigenen Rindern und  das Gemüse holen wir erntefrisch aus dem eigenen Garten. Die Menükreationen richten sich nach dem Angebot der  

Saison und dem Ertrag. Ergänzend beziehen wir Milchprodukte, Eier sowie weitere lokale Spezialitäten von den  umliegenden Produzenten aus der Region. Selbst die Tischdekoration kommt vom Frühling bis in den Spätherbst  blühfrisch aus dem eigenen Garten. 

Es macht uns Freude, unseren Gästen ein genussvolles Erlebnis in stilvollem Ambiente bieten zu können und ihnen  einen Einblick in eine vielseitige, kleinbäuerliche Landwirtschaft zu geben. Wir servieren nicht nur Lokalküche,  sondern liefern den Gästen gerne auch Geschichten rund um die hochwertigen Rohstoffe für unsere Menüs. Sehr oft  entstehen daraus schöne, herzliche Begegnungen, die vielfach von nachhaltiger Qualität sind. So konnten wir schon  öfters Folgeaufträge entgegennehmen oder neue Fleisch- oder Gemüse-Abo-Kundschaft gewinnen.

Zum Konzept gehört für uns auch der Beitrag zur Verminderung der Lebensmittelverschwendung. So servieren wir  unseren Gästen die Suppe in Grosis Suppenschüssel, den Salat in der grossen Salatschüssel und das Gemüse, die  Beilagen und das Fleisch auf Platten. So können die Gäste selber nach ihren Bedürfnissen schöpfen und es bleibt am  Ende nichts auf den Tellern zurück.  

HOFKIOSK 

Im Sommer 2017 haben wir uns einen weiteren Traum verwirklicht. Die Idee, den Standort direkt am Jakobs- und  Bruder-Klausen-Weg zu nutzen, geisterte schon lange in unseren Köpfen herum. Im kleinen, schmuck eingerichteten  Hofkiosk können sich müde Wanderer mit unseren Hofprodukten verpflegen. Das Sortiment an verschiedenen Sirups kann vor Ort verkostet werden und das Picknick durch Weidewurst, Apfelringli, Frischobst sowie allen unseren  weiteren Hofprodukten ergänzt werden. Der Kiosk funktioniert mit Selbstbedienung und ist für uns eine optimale  Erweiterung unserer Vertriebsmöglichkeiten. Der Aufwand ist relativ gering und der Effekt dafür überzeugend gross. Das Angebot wird sehr geschätzt und bei Gelegenheit gibt es immer wieder schöne Situationen, kurze Gespräche  und positive Feedbacks.

INNOVATION 

Vom Nebenerwerb- zum Vollerwerbsbetrieb dank Direktvermarktung & Gemüsebau: 

Das Ziel, eines Tages ganz von der Landwirtschaft zu leben haben wir dank der Ausrichtung auf die  Direktvermarktung und insbesondere dem Betriebszweig Gemüsebau fast erreicht. Martin arbeitet zurzeit nur noch  über die Wintermonate in einem kleinen Pensum als Zimmermann.  

Wir nutzen die Nähe zur Kundschaft auch, um den Dialog zwischen Produzierenden und Konsumierenden zu fördern und für einen bewussten Konsum zu sensibilisieren. Wir hoffen hiermit einen Beitrag leisten zu können, dass  unseren Lebensmitteln und ihren ErzeugerInnen wieder vermehrt die Wertschätzung entgegengebracht wird, die sie  verdienen.  

Biodiversität und regionale Ernährungssicherheit stärken dank dem Anbausystem Marketgardening: In den Debatten über eine klimaverträgliche Landwirtschaft wird die Lebensmittelproduktion oftmals gegen die  Biodiversität ausgespielt. Wir möchten aufzeigen, dass die Erhaltung der Artenvielfalt und ein intaktes Bodenleben  auch in die Produktion integriert werden können. Mit unserem Gemüseanbausystem lassen sich Elemente der  Permakultur, der regenerativen Landwirtschaft sowie dem Agroforst kombinieren. Unsere Beete sind permanent 

durchwurzelt und der Boden ist bedeckt. Wir nutzen Gründüngungen und Untersaaten, um den Boden zu  revitalisieren, ihm Nährstoffe zurückzugeben und die Blühpflanzen zu fördern. Durch gezielten Einsatz von  Pflanzenkohle im Mist und in der Gülle können wir unseren Hofdünger für die Mikroorganismen im Boden schonend  aufbereiten und den Hummus-Aufbau fördern.  

Bestehende Strukturen nutzen und sinnvoll optimieren: 

Mit einfachen Mitteln haben wir unseren alten Stall mit Anbinde-System zu einem Laufstall für 8 Mutterkühe umgebaut.  

Aktuell sind wir daran, zusätzliche Flächen beim bestehenden Gebäude umzunutzen und im Hohlraum zwischen Stall  und Einfahrstock einen Gemüserüstraum zu realisieren.  

2022 konnten wir ausserdem das Projekt Erdkeller realisieren. Dieser ist unsere energieautarke Kühlzelle während  den warmen Monaten und im Winter für das Lagergemüse.  

Ein wichtiger Aspekt ist der sorgsame Umgang mit den Ressourcen, insbesondere dem wertvollen Gut Wasser. Die  Wasserzuleitung zum Reinigen des Gemüses erfolgt ab dem bestehenden hofeigenen Wassernetz. Die Ableitung des  Wassers erfolgt über Schachte und einer PP Leitung. Das Wasser wird im Anschluss gefiltert, in zwei 1000lt Tanks gesammelt und mittels einer Teichpumpe in den Ententeich, der als Sammelbecken für die Bewässerung dient,  gepumpt. Von dort aus wird das gewonnene Wasser, sowie das Regenwasser und der Überlauf vom Trinkwasser 

Reservoir der eigenen Quelle für die Bewässerung der Gemüse-Kulturen im Freiland sowie im gedeckten Anbau wiederverwendet. Somit können wir der Wasserknappheit entgegenwirken und das wertvolle Trinkwasser bleibt im  System erhalten.

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